In diesem Jahr waren die Energiepreise für Verbraucher günstiger […] oder doch nicht? Es scheint, dass einige Energieversorger ihre Preise, trotz niedriger Einkaufspreise, weit über dem Marktdurchschnitt erhöht haben!
In diesem Artikel erfahren Sie, ob der Energiepreis zu hoch ist und wann es Zeit wird, den Energieanbieter zu wechseln!
Im Mai, Juni und Juli haben 171 Strom- und Gaslieferanten aufgrund des fortlaufenden Rückgangs der Einkaufspreise auf dem europäischen Strommarkt ihre Preise gesenkt. Eine besorgniserregende Anzahl von Anbietern hat sich jedoch entschieden, diesem Trend nicht zu folgen und stattdessen die Preise für ihre Kunden entweder beizubehalten oder in einigen Fällen sogar erheblich zu erhöhen. In einigen Fällen erreichten diese Preiserhöhungen alarmierende 65 Prozent!
E.ON Deutschland und OIE AG gehören zu den Stromanbietern, die ihre Preise erheblich erhöht haben. E.ON Deutschland erhöht die Grundversorgungstarife in 13 Regionen um bis zu 65 Prozent, während die OIE AG ihren Tarif in Rheinland-Pfalz um bis zu 48 Prozent erhöht.
Liste der Energieversorger, die ihre Preise erhöht haben
Wie werden die Energiepreise ermittelt? Die Energieversorger müssen Preiserhöhungen veröffentlichen. Daher hat Check24, eine Preisvergleichsplattform, eine Liste der teuren Stromanbieter erstellt.
Die Preise der Energieversorger gelten für den Zeitraum von Januar 2023 bis Juni 2023, sie beinhalten die Energiepreisbremse und basieren auf einem durchschnittlichen Haushaltsverbrauch von 5000 kWh/Jahr.
▶︎ E.ON Energie* Tarif: E.ON Grundversorgung Strom HH – EDG00 (Niedersachsen, Bayern, Rheinland-Pfalz)
- Preis Januar: 1336 € Preis ab Juni: 2205 € Unterschied: 869 €
- Erhöhung: 65,1%
▶︎ OIE AG Grundversorgungstarif Strom – HH (Rheinland-Pfalz)
- Preis Januar: 1528 € Preis ab Juni: 2261 € Unterschied: 734 €
- Erhöhung: 48%
▶︎ Kommunales Unternehmen Leutershausen (Bayern) Tarif: Standardhaushalt
- Preis Januar: 2000 € Preis ab Juni: 2329 € Unterschied: 329 €
- Erhöhung: 16,4%
▶︎ Strom Gen. Schlachters eG (Bayern) Tarif: Grundtarif
- Preis Januar: 1571 € Preis ab Juni: 1821 € Unterschied: 250 €
- Erhöhung: 15,9%
▶︎ Stadtwerke Wolmirstedt GmbH (Sachsen-Anhalt) Tarif: Grund- und Ersatzversorgung
- Preis Januar: 1856 € Preis ab Juni: 2085 € Unterschied: 229 €
- Erhöhung: 12,3%
Ist die Preiserhöhung angemessen? Meinung der Experten!
Laut einem Energieexperten gibt es in der aktuellen Strompreissituation eine gewisse Überbelastung der Kunden. Während kommunale Versorgungsunternehmen und große Unternehmen in vielen Regionen Deutschlands günstige Strom- und Gaspreise mit positiven Kundenbewertungen anbieten, haben günstigere Anbieter oft schlechte Bewertungen.
Das Rätselhafte an den Grundversorgern ist ihre Zurückhaltung bei Preissenkungen, die sie mit langfristigen Einkaufsverträgen begründen.
Die Wahrheit ist jedoch, dass die exorbitanten Einkaufspreise an der Leipziger Strombörse nur von Juli 2022 bis September 2022 galten. Langfristige Einkäufe der erfahrenen Energieanbieter zu Höchstpreisen in diesem Zeitraum wären ein unglaublich schwerwiegender Fehler gewesen, jedoch berufen sich einige Energieunternehmen darauf und die Grundversorgungskunden zahlen jetzt den Preis dafür.
Hans Weinreuter, ein Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, zeigt sich verwirrt über die anhaltend hohen Strompreise für Kunden. Er ist der Meinung, dass die Rechtfertigung für solch hohe Preise fehlerhaft gewesen sein muss, da die hohen Einkaufspreise nur für einen kurzen Zeitraum im Herbst 2022 galten.
Um sicherzustellen, dass Sie nicht zu viel bezahlen, haben wir nachfolgend eine Checkliste erstellt, mit der Sie überprüfen können, ob Sie zu viel für Ihren Strom bezahlen.
Haben Sie zu viel für Ihren Energieverbrauch bezahlt? Lesen Sie weiter unten und erfahren Sie, ob Ihr Tarif im Vergleich zum Durchschnittspreis zu hoch ist!
Prüfen Sie, ob Sie von Ihrem Energieanbieter abgezockt (!) werden
▶︎ Für Strom
Wenn Sie mehr als den durchschnittlichen Arbeitspreis des Grundversorgungstarifs (45,78 Cent/kWh) und den jährlichen Grundpreis (138,99 Euro) zahlen, wird empfohlen, sofort zu wechseln!
Wenn Sie in etwa dasselbe zahlen, vergleichen Sie am besten die Preise und Bewertungen konkurrierender Anbieter. Wenn Sie dabei keine bessere Alternative finden, empfiehlt es sich, vorerst beim aktuellen Grundversorger zu bleiben und einfach in drei Monaten erneut zu prüfen, ob der Preis dann zu hoch ist.
▶︎ Für Gas
Ähnlich wie bei Strom sollten Sie bei einem Kilowattstundenpreis über dem Durchschnitt des Grundversorgungstarifs (15,57 Cent/kWh) und dem jährlichen Grundpreis (152,83 Euro) einen Wechsel in Betracht ziehen.
Der günstigste verfügbare Gastarif für Neukunden hat derzeit einen Kilowattstundenpreis von 10,28 Cent/kWh (einschließlich des Grundpreises). Ein Wechsel vom lokalen Grundversorger kann laut Check24 trotz der Gaspreisbremse über 600 Euro pro Jahr einsparen.
Durch Überprüfung Ihrer Rechnung anhand dieser Richtlinien können Sie sicherstellen, ob Sie zu viel für Ihre Energieversorgung bezahlen.
Wie schnell kann man wechseln?
Um herauszufinden, wann Sie den Energieanbieter wechseln können, beachten Sie die folgenden Fristen:
- Im Grundversorgungstarif beträgt die Kündigungsfrist nur 14 Tage, sodass Sie relativ schnell wechseln können.
- Wenn es im Abrechnungsjahr keine Zwischenerhöhungen gab, können Sie am Ende des Jahres mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen wechseln.
- Sobald Ihr aktueller Energieversorger eine Preiserhöhung ankündigt, haben Sie ein besonderes Kündigungsrecht. Die Frist für die Kündigung ist in der Regel in der schriftlichen Benachrichtigung Ihres Anbieters angegeben. In den meisten Fällen kann das besondere Kündigungsrecht zwei Wochen nach der Ankündigung der Preiserhöhung ausgeübt werden.
Wer oft vergleicht – spart
Behalten Sie Ihre Energiepreise im Auge: Nutzen Sie regelmäßig Preisvergleichsportale wie Check24, um das beste Angebot in Ihrer Region zu finden.