Beamte erhalten unterschiedliche Pensionsbezüge, die sich nach ihrem Gehalt während der Arbeitsjahre, ihrem Wohnort und anderen Faktoren richten. Nur Beamte haben Anspruch auf eine Pension, während normale Rentner eine Rente erhalten. In diesem Artikel erklären wir, was der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist und in welchen Regionen die Pensionäre die höchsten Bezüge erhalten.
Die Pensionen variieren je nach Bundesland, in dem Beamte tätig waren, erheblich. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes gab es zu Beginn des Jahres 2022 fast 1,4 Millionen pensionierte Beamte im Land. Diese Beamte setzen sich wie folgt zusammen:
- 435.810 Bundesbeamte
- 818.315 ehemalige Landesbeamte
- 105.040 Kommunalbeamte
So unterscheiden sich Pensionäre von Rentnern
In Deutschland gibt es einen Unterschied zwischen Pensionären und Rentnern:
- Pensionäre: Die Pensionäre sind ehemalige Beamte oder Beamtinnen, die während ihrer aktiven Dienstzeit im öffentlichen Dienst tätig waren. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst erhalten sie eine Pension, die von der Höhe Ihrer letzten Bezüge abhängt. Die Pension wird von der öffentlichen Hand (Bund, Länder, Kommunen) gezahlt.
- Rentner: Rentner sind Personen, die in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert waren und nach Erreichen des Rentenalters (in der Regel ab 67 Jahren) eine Rente erhalten. Die gesetzliche Rente wird aus den Beiträgen finanziert, die während des Erwerbslebens vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber in die Rentenversicherung eingezahlt wurden.
Der Hauptunterschied bei der Altersversorgung der beiden Gruppen liegt also darin, dass Pensionäre ehemalige Beamte sind und ihre Pensionen von staatlichen Stellen erhalten, während Rentner in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben und ihre Rente aus diesem System beziehen.
Diese Beamte erhalten die höchsten Pensionen
Die durchschnittlichen Brutto-Pensionen unterscheiden sich je nach Kategorie der Beamten. Ehemalige Bundesbeamte erhalten durchschnittlich 3350 Euro, während Beamte mit 2750 Euro etwas weniger bekommen. Andererseits erhalten Landesbeamte mit 3650 Euro (3010 Euro für Frauen) eine relativ höhere durchschnittliche Pension, während Kommunalbeamte im Durchschnitt 3520 Euro (2740 Euro für Frauen) erhalten.
Unterschiedliche Pensionshöhe zwischen West und Ost
Interessanterweise ist der Unterschied in den Pensionsbezügen auch zwischen den östlichen und westlichen Teilen des Landes zu beobachten. Pensionäre in den westlichen Bundesländern genießen im Allgemeinen bessere Pensionen im Vergleich zu ihren Kollegen im Osten. Diese Entwicklung wird auf historische Gründe zurückgeführt, da die neuen Bundesländer, die früher Teil der DDR waren, nach der Wiedervereinigung erst spät Beamte eingestellt haben. Folglich haben viele derjenigen, die in diesen Ländern in den Ruhestand gingen, weniger Jahre im öffentlichen Dienst absolviert, was zu geringeren Pensionsbeträgen führt.
Das Gehalt wirkt sich auf die Höhe der Pension aus
Die Variationen bei den Gehältern der Beamten, die als Grundlage für die Berechnung ihrer Pensionen dienen, spielen ebenfalls eine Rolle bei den Unterschieden in den Pensionen. In einigen Regionen sind die Gehälter der Beamten vergleichsweise niedriger, was zu geringeren Pensionen für Ruheständler in diesen Bundesländern führt.
Beamte können mit diesen Jahren in Pension gehen
Was das Rentenalter betrifft, gehen Bundesbeamte in der Regel mit 62,9 Jahren in Pension gehen. Landes-und Kommunalbeamte etwas früher in den Ruhestand gehen, nämlich mit 62,8 bzw. 62,6 Jahren. Allein im Jahr 2021 gingen 60.215 Beamte in den Ruhestand, davon 10.215 aufgrund einer vorzeitigen Pensionierung wegen einer Behinderung.
17,1 Milliarden Euro an Pensionäre ausgezahlt in 2021
Was die finanzielle Belastung für den Staat betrifft, stellen Beamtenpensionen eine erhebliche Ausgabe dar. Im Jahr 2021 zahlte die Bundesregierung insgesamt 17,1 Milliarden Euro an Pensionäre, die Bundesländer steuerten 37,7 Milliarden Euro bei, und die Kommunen fügten weitere fünf Milliarden Euro hinzu, um pensionierte Beamte zu unterstützen.
So viel bekommen Pensionäre in den verschiedenen Bundesländern
Unter allen Bundesländern sticht Rheinland-Pfalz mit der höchsten durchschnittlichen Pension von 3580 Euro hervor. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass das Land beschlossen hat, die traditionelle Weihnachtsgratifikation für Beamte und Pensionäre abzuschaffen. Stattdessen wurde ihr Wert in die monatlichen Gehälter einbezogen, was zu einer Erhöhung der anteiligen Weihnachtsgratifikation bei jeder Gehaltserhöhung führt.
Durchschnittliche Pension (Rente für Beamte) Tabelle (Stand: 2022)
Bundesland | Beitrag |
---|---|
Baden-Württemberg | 3.540 Euro |
Bayern | 3.570 Euro |
Berlin | 3.030 Euro |
Brandenburg | 2.430 Euro |
Bremen | 3.380 Euro |
Hamburg | 3.370 Euro |
Hessen | 3.450 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.400 Euro |
Niedersachsen | 3.370 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 3.500 Euro |
Rheinland-Pfalz | 3.580 Euro |
Saarland | 3.460 Euro |
Sachsen | 2.540 Euro |
Sachsen-Anhalt | 2.440 Euro |
Schleswig-Holstein | 3.380 Euro |
Thüringen | 2.360 Euro |
Was ist die durchschnittliche Rente in Deutschland in 2023?
Nach Inkrafttreten der Rentenerhöhung im Juli 2023 erhalten Rentner im Durchschnitt 1090 Euro pro Monat. Dieser Betrag scheint deutlich niedriger zu sein als der durchschnittliche Rentenbetrag für Pensionäre.
Pensionen reichen offenbar nicht aus
Es scheint jedoch, dass die Renten für pensionierte Beamte nicht ausreichen, um die Inflationsraten in Deutschland auszugleichen, da derzeit politische Diskussionen darüber geführt werden, ob Pensionäre einen Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro erhalten sollten.
Rentner hingegen sind derzeit von der Inflationsprämie ausgeschlossen.
Lesen Sie weiter: Kommt ein 300 Euro Inflationsausgleich für Rentner im Juli?