Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte ab Juli kommen wichtige Veränderungen auf Verbraucher in Deutschland zu. Von Rentenerhöhungen über mehr Geld für Bürgergeld-Empfänger bis hin zur Abschaffung der Maestro-Zahlungsfunktion und Fortschritten in der Langzeitpflegeversicherung – der Juli 2023 bringt viele neue Gesetze und Regelungen.
In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Änderungen, die ab Juli eingeführt werden und Verbraucher betreffen, sowie Informationen über den aktuellen Stand beim Inflationsbonus für bedürftige Haushalte..
Wichtige Änderungen für Bürgergeld-Empfänger
Bürgergeld wurde im Januar 2023 eingeführt und ersetzt das Sozialleistungssystem Hartz IV. Im Juli 2023 werden nun weitere Änderungen implementiert, um gering verdienende Arbeitnehmer zu unterstützen und ihre finanzielle Stabilität zu verbessern.
Personen, die zwischen 520 und 1000 Euro pro Monat verdienen, können ab Juli 30 Prozent ihres Einkommens behalten. Dies entspricht einer Erhöhung von 10 Prozent. Die Änderung ermöglicht ein höheres Maß an finanzieller Unabhängigkeit und bietet bis zu 48 Euro mehr pro Monat.
Darüber hinaus werden junge Menschen eine größere Flexibilität haben, ihr Einkommen aus Schul- und Studentenjobs, Berufsausbildung und freiwilligem sozialen Dienst zu behalten, was für diese Personengruppen zusätzliche Möglichkeiten für finanzielles Wachstum und Stabilität schafft.
Ab Juli können Bürgergeld-Empfänger nach erfolgreicher Berufsqualifikation eine Pauschale von bis zu 2.500 Euro erhalten.
Darüber hinaus sind monatliche Boni von bis zu 150 Euro (zusätzlich zum Regelsatz) für Bürgergeldempfänger geplant, die an berufsbezogenen Weiterbildungen teilnehmen.
Der Antragsprozess für das Bürgergeld soll ebenfalls vereinfacht werden und das Jobcenter soll sich stärker auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit Empfängern von Sozialleistungen konzentrieren.
Mehr Informationen: Phase 2: Das ändert sich für Bürgergeld-Empfänger ab Juli 2023
Rentenerhöhung
Der Juli bringt gute Nachrichten für Rentner. Im Juli 2023 werden die Renten in Deutschland deutlich erhöht. Rentner sowohl aus den östlichen als auch aus den westlichen Bundesländern sind davon betroffen. Die Rentenerhöhung ab Juli 2023 soll die Diskrepanz zwischen den Regionen hinsichtlich der bisherigen Rentenzahlungen beseitigen.
- In Westdeutschland werden die Renten um 4,39 Prozent erhöht.
- In Ostdeutschland werden die Renten um 5,86 Prozent erhöht.
Die Rentenerhöhung im Juli führt zu einem durchschnittlichen Rentenbetrag von 1.089 Euro monatlich.
Lesen Sie weiter: So viel mehr Geld bekomment Rentner ab Juli 2023
Tschüss, Maestro!
Ab Juli 2023 wird die Maestro-Zahlungsfunktion in Europa schrittweise abgeschafft. Der Übergang erfolgt automatisch für Maestro-Nutzer. Inhaber einer Maestro-Karte müssen nichts weiter tun
Die Sparkassen haben bereits Maßnahmen ergriffen und werden die Maestro-Karten der Kunden durch neue Modelle mit erweiterten Funktionen ersetzen.
Was passiert mit der Girokarte? Die klassische Girokarte wird weiterhin bestehen, aber um weitere Zahlungsoptionen wie Debit Mastercard, Visa Debit oder V-Pay erweitert.
Reformen bei Langzeitpflegeversicherung – Erhöhung der Pflegebeiträge
Die deutsche Regierung hat eine Reform der Langzeitpflegeversicherung genehmigt, einschließlich höherer Pflegebeiträge und erhöhter Renten für Pensionäre.
Ab Juli 2023 werden die Pflegebeiträge auf 3,4% des Bruttoeinkommens steigen, wobei Kinderlose einen Zuschlag von 4% zahlen müssen.
Eltern mit mehreren Kindern erhalten reduzierte Beiträge. .
Die Subventionen für häusliche Pflegedienste werden um 5% erhöht und die Unterstützung für Pflegekräfte wird weiter ausgebaut.
200 Euro Zuschuss und Kulturpass
Die deutsche Regierung plant ein finanzielles Unterstützungsprogramm für junge Menschen, das einen Zuschuss mit der Bezeichnung „Kulturpass für junge Menschen“ bereitstellt.
Jene, die im Jahr 2023 volljährig werden, können ab Juni eine einmalige Zahlung von bis zu 200 Euro erhalten, um den Verlust kultureller Erfahrungen während der Pandemie auszugleichen. Wenn Sie den Zuschuss noch nicht beantragt haben, sollten Sie dies so schnell wie möglich tun, um noch diesen Sommer vom Kulturpass zu profitieren.
Mehr erfahren: Wer bekommt den 200 Euro Zuschuss?
Start der E-Rezepte
Ab Juli 2023 werden weitere Schritte zur Digitalisierung des Gesundheitssystems in Deutschland umgesetzt.
Bereits in diesem Jahr wurden Krankenscheine in vollständig digitaler Form ausgestellt. Diejenigen, die davon bisher nicht profitiert haben, waren Bürgergeld-Empfänger, da diese Gruppe immer noch Papierkrankenscheine erhalten.
Mehr dazu:
Ab Juli können Ärzte digitale Rezepte für Medikamente ausstellen. Mit E-Rezepten können Einzelpersonen ihre Verschreibungen direkt von ihren Smartphones in der Apotheke vorlegen, wenn sie Medikamente kaufen.
Auf Wunsch werden Ärzte selbstverständlich weiterhin normale physische Rezepte ausstellen, um den Bedürfnissen von Menschen gerecht zu werden, die keine E-Rezepte nutzen können.
Inflationsausgleich
Die Inflationsraten in Deutschland sind im Juni gesunken. Dennoch haben Kunden berichtet, dass die Lebenshaltungskosten in Deutschland für viele Haushalte, zu stark gestiegen sind und besonders für einkommensschwache Haushalte eine tägliche Belastung darstellen.
Daher fragen sich die Menschen, ob eine Bonuszahlung oder ein Unterstützungspaket eingeführt wird, um den Haushalten bei der Bewältigung der finanziellen Belastung durch die Inflation zu helfen.
3000 Euro für Beamte
Als Inflationsausgleich hat die Regierung eine Bonuszahlung von 3.000 Euro für Beamte genehmigt.
Der Bonus wird in mehreren Teilen ausgezahlt. Der erste Teil (in Höhe von 1.240 Euro) soll bereits im Juni 2023 ausgezahlt werden.
Gibt es eine Inflationsprämie für Rentner?
Verschiedene soziale Organisationen haben die Regierung dafür kritisiert, dass sie nichts weiter tut, um Rentner in Deutschland zu unterstützen.
Ihrer Meinung nach reichen die Rentenerhöhungen im Juli nicht aus, um die finanzielle Belastung durch die Inflation aufzufangen.
Daher wurde ein Inflationsausgleich von 300 Euro für Rentner vorgeschlagen. Leider hat die Regierung bisher keine zusätzlichen Unterstützungspakete für Rentner genehmigt und bis Ende Juni wurde der 300 Euro Bonus für Rentner noch nicht offiziell gemacht.
Aktueller Stand beim Inflationsausgleich für Bürgergeld-Empfänger
Soziale Organisationen haben Druck auf die Regierung ausgeübt, um den Regelsatz des Bürgergeldes zu erhöhen.
Das Hauptargument ist, dass die 502 Euro vor der Inflation gerade ausreichend waren, mit den hohen Inflationsraten aber einfach nicht mehr ausreichend seien.
Verschiedene Organisationen haben daher unterschiedliche Lösungen für das Problem vorgeschlagen:
- eine monatliche Bonuszahlung von 100 Euro für Bürgergeldempfänger, bis sich die Inflationsraten stabilisieren,
- oder eine dauerhafte Erhöhung des Regelsatzes beim Bürgergeld auf 725 Euro pro Monat.
Mehr Informationen: Bekommen Bürgergeld-Empfänger jetzt Inflationsprämie?
Erhalten Bürgergeld-Empfänger einen Inflationsbonus?
Der aktuelle Stand: Bis Ende Juni hat die Bundesregierung noch keine zusätzlichen Unterstützungspakete und Bonuszahlungen für Sozialleistungsempfänger angekündigt..
Höhere Pfändungsfreigrenzen ab Juli
Mehr erfahren: Pfändungstabelle und die Pfändungsfreigrenzen ab 01.07.2023