2023 steht vor der Tür und das neue Jahr bringt viele Neuerungen, wie die Umsetzung von Finanzhilfepaketen, weitere Entlastungsmaßnahmen, Preisänderungen für Verbraucher und mehr Geld für Haushalte in Deutschland.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die wichtigsten Änderungen, wie Gesetze, Entlastungen und Regeln, die Sie im Jahr 2023 unbedingt beachten sollten.
Energie-Entlastungsmaßnahmen im Jahr 2023
Gas-und-Strompreisbremse 2023-2024
Die Gas- und Energiepreisbremse wird offiziell ab dem 1. März 2023 in Kraft treten und bis zum 30. April 2024 gelten. Die Monate Januar und Februar 2023 werden jedoch noch rückwirkend von der Preisbremse erfasst und die Entlastungsbeträge werden im März erstattet.
Bei Haushalten und KMUs wird der Gaspreis für bis zu 80 % des bisherigen Verbrauchs auf 12 Cent/Kilowattstunde gedeckelt. Für Strom werden 80 % des bisherigen Verbrauchs auf 40 Cent/Kilowattstunde gedeckelt. Die Obergrenze für Fernwärme liegt bei 9,5 Cent pro Kilowattstunde.
Mehr Informationen über die Gas- und Preisbremse 2023-2024 und was Haushalte dabei beachten sollten – in diesem Artikel.
Härtefälle-Hilfspaket
Haushalte, die mit ihren Heizkosten zu kämpfen haben, können im Jahr 2023 eine Einmalzahlung aus dem Bürgergeldsystem beantragen. Mehr Informationen in diesem Artikel: Haushalts-Hilfspaket: Im Schnitt 500 Euro je Person
PV Umsatzsteuer
Ab dem 1. Januar 2023 wird die Umsatzsteuer für den Kauf von Photovoltaik (PV) abgeschafft. Dies bedeutet, dass Verbraucher eine PV-Anlage potenziell 19 % günstiger kaufen können als im Jahr 2022, sofern Händler die Steuersenkung berücksichtigen und die Preise entsprechend reduzieren.
Heizungs-Hilfspaket: Bis zu 2000 Euro je Haushalt
Bis zu 2000 Euro Erstattung vom Staat für Nutzer von Pellets und Öl zum Heizen. Sie müssen Ihre Rechnungen aus dem Jahr 2022 vorlegen, um einen Antrag zu stellen und Ihr Geld zurückzubekommen. Antragstellung und Auszahlung sollen aber über die Bundesländer abgewickelt werden. Weitere Informationen zur Beantragung sollten die zuständigen Bürgerbüros geben können. Mehr Informationen über die zusätzliche Förderung finden Sie in diesem Artikel.
Energiepauschale
Energiepauschale 2022/2023 für Studenten: Obwohl noch keine genauen Termine bekannt sind, können Studierende und Auszubildende voraussichtlich Anfang 2023 die staatlich geförderte Energiepauschale von 200 Euro beantragen und erhalten, die von der Einkommensteuer befreit ist. Mehr Informationen über die zusätzliche finanzielle Unterstützung für Studenten finden Sie hier.
Nebenkosten reduzieren – So gehts
Auch mit den Maßnahmen zur Preisdeckelung im Jahr 2023 kann es sich lohnen, zu einem günstigeren Gas- oder Stromanbieter zu wechseln. Mit den Rechnern von Check24 kann man alternative Anbieter in seiner Region finden, die vielleicht günstiger sind und noch einen Willkommensbonus haben.
Mobilität & Verkehrsmittel-Maßnahmen
Das Deutschland-Ticket
Das 49-Euro-Deutschland-Ticket wird voraussichtlich ab April 2023 in Kraft treten. Mit dem Deutschland-Ticket, können Pendler und Fahrgäste alle öffentlichen Bahnen und Busse in Deutschland ohne zusätzliche Gebühren nutzen, egal wohin sie fahren. Es wird erwartet, dass das Ticket nur digital erworben werden kann. Weitere Details zum 49-Euro-Ticket finden Sie in diesem Artikel:
Auto-Kauf Förderung
Wer sich im Jahr 2023 ein Auto kaufen möchte, könnte leider etwas enttäuscht werden. Denn die bisherige staatliche Förderung und finanzielle Unterstützung für den Kauf eines Plug-in-Hybridfahrzeugs wird es nicht mehr geben. Gleichzeitig wird im Jahr 2023 auch die finanzielle Unterstützung für den Kauf eines reinen E-Autos sinken.
Sozialleistungen & Sozialhilfen
Bürgergeld
Das Bürgergeld, die größte Reform des Hartz IV-Systems, wird am 1. Januar 2023 offiziell in Kraft treten. Dies bedeutet, dass Empfänger von Sozialleistungen höhere monatliche Regelsätze von ca. 50 Euro für verschiedene Regelbedarfsstufen erhalten werden. Im Laufe des Jahres 2023 sollen zudem weitere Bonuszahlungen eingeführt werden, um finanzielle Anreize für die Rückkehr in eine Ausbildung und eine langfristige Beschäftigung zu schaffen. Mit dem Bürgergeld erhalten Sozialhilfeempfänger auch höhere Verdienstmöglichkeiten bei Midi-Jobs (d.h. zwischen 520 und 1000 Euro Einkommen pro Monat).
Mehr Informationen über das Bürgergeld, die Höhe des Anspruchs und die Zahlungstermine finden Sie hier: Bürgergeld Regelsätze & Termine für 2023
Kindergeld Erhöhung
Am 1. Januar 2023 wird der monatliche Betrag, den Eltern als Kindergeld erhalten, erhöht. Bisher galt: Je mehr Kinder eine Familie hat, desto höher ist das monatliche Kindergeld. Bislang erhielten Eltern für das erste und zweite Kind jeweils 219 Euro, für das dritte 225 Euro und für das vierte und weitere Kinder 250 Euro pro Kind. Dieses System wird 2023 abgeschafft. Stattdessen erhalten Eltern jetzt unabhängig von der Anzahl der Kinder einer Familie für jedes Kind 250 Euro im Monat.
Wohngeld Plus
Da 2022 viele Menschen aufgrund der explodierenden Lebenshaltungskosten in eine schwierige Lage geraten sind und sich die Miete in der Folge kaum noch leisten können, hat die Regierung neue Maßnahmen eingeführt, um Haushalten zu helfen, sich ihre Wohnung weiterhin leisten zu können. Das Wohngeld plus wird am 1. Januar in Kraft treten und eine höhere finanzielle Unterstützung für Haushalte in Schwierigkeiten mit sich bringen und mehr Personen werden es beantragen können. Aufgrund des großen Interesses an Wohngeld Plus ist jedoch mit erheblichen Rückständen bei den Wohngeldstellen und monatlichen Verzögerungen bei Antragstellern zu rechnen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie trotz der Verzögerungen im Jahr 2023 so schnell wie möglich an Ihr Geld kommen können!
Ökologische Maßnahmen
Laut einem Bericht der Bild müssen Caterer, Restaurants und Essenslieferdienste ab Januar 2023 den Verbrauchern die Möglichkeit bieten, sich für wiederverwendbare Behälter für Speisen und Getränke zum Mitnehmen zu entscheiden. Diese sollen als zusätzliche Option neben den Einwegbehältern angeboten werden.
Gesundheit
Ab dem 1. Januar 2023 müssen Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern nicht mehr den gelben Papierkrankenschein vorlegen. Stattdessen wird der gesamte Prozess digitalisiert. Fortan gilt, wenn Arbeitgeber einen Krankheitsnachweis benötigen, müssen sie diesen direkt bei den zuständigen Krankenkassen einholen, welche ihrerseits die Daten aus der Arztpraxis erhalten. Die Arbeitnehmer sollten ihren Arbeitgeber jedoch immer darüber informieren, wenn sie an bestimmten Tagen krankheitsbedingt nicht zur Arbeit kommen können.
Rente
Um den steigenden Lebenshaltungskosten Rechnung zu tragen, werden die Renten voraussichtlich im Jahr 2023 angehoben. Auch wenn die genauen monetären Rentenerhöhungen noch nicht bekannt sind, wird damit gerechnet, dass die Renten für Rentner in Ostdeutschland um 4,2 Euro und in Westdeutschland um 3,5 Prozent steigen werden.
Mehr Informationen darüber, um wie viel die Renten im Jahr 2023 steigen können, finden Sie in diesem Artikel.
Für Menschen, die mit 63 Jahren vorzeitig in Rente gehen und 35 Beitragsjahre vorweisen können, wurden die Rentenabschläge bei Hinzuverdienst abgeschafft.
Beschäftigung
Die Mindestausbildungsvergütung wird auf 620 Euro im 1. Ausbildungsjahr angehoben. Das ist eine Erhöhung um 35 Euro im Vergleich zum Jahr 2022 mit einer Vergütung von 585 Euro.