Experten Warnung bei Renten: Millionen Rentnern droht NEUE Steuerfalle

Offenbar sind die Renten-Reformpläne der Regierung fehlerhaft. Finanz-Experten plädieren nun für eine Nachbesserung, sonst geraten Millionen Rentner in die Steuerfalle.

Experten haben ein Gutachten zur geplanten Renten-Reform erstellt und dabei gravierende Fehler festgestellt. Millionen Rentner wären davon betroffen, wenn die Pläne nicht angepasst werden. 

Wir haben uns einmal angeschaut, was die Finanz-Experten herausgefunden haben. In unserem Artikel erklären wir, welche Auswirkungen die geplanten Änderungen der Steuer auf die Finanzen von Rentnern hätte.

Was sieht die aktuelle Renten-Besteuerung vor?

Bereits 2005 wurde eine nachgelagerte Renten-Besteuerung beschlossen. Dadurch können Arbeitnehmer bereits vor dem Renteneintritt ihre privaten Beiträge zur Altersvorsorge von der Steuer absetzen. Das klingt natürlich fantastisch, sorgt diese Möglichkeit doch gerade bei Geringverdienern für eine finanzielle Entlastung.

Was für die einen gut ist, ist für die anderen aber weniger gut. Denn so gehen diverse Steuereinnahmen verloren. Damit nun dem Staat in dieser Hinsicht keine allzu großen Steuerlöcher entstehen, dachte man sich vor nunmehr 18 Jahren, dass man im Gegenzug die Renten zukünftig schrittweise besteuert. 

Das bedeutet im Umkehrschluss: Wer das Renten-Alter erreicht, muss seine Rente versteuern. Wie hoch der Steuersatz liegt, hängt vom Renten-Eintritt ab. Wer also 2005 in Rente ging, muss 50% seiner Rente, die über dem Grundfreibetrag liegt, versteuern. Bei Arbeitnehmern, die 2030 das Renten-Eintrittsalter erreichen, liegt der Renten-Steuer-Satz schon bei 90%.

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Das Problem mit der doppelten Steuer

Die derzeit gültigen Regelungen ziehen jedoch eine Doppelbesteuerung nach sich. Und das ist verboten, wie der Bundesfinanzhof 2022 urteilte. 

Denn bei der jetzigen Renten-Formel kommt es in den kommenden Jahren vermehrt dazu, dass die von der Steuer befreiten Renten geringer ausfallen als die versteuerten Renten-Beiträge, die eingezahlt wurden. Dieses Ungleichgewicht liegt am schrittweisen Grundfreibetrag, der im Gegensatz zum Steuersatz schrittweise absinkt.

Ergebnisse des Gutachtens von Finanz-Experten

Finanz-Experten der Humboldt-Universität in Berlin und der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg haben sich die derzeitige Renten-Formel genau angesehen und geprüft. 

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass etwa 30% der heutigen Arbeitnehmer sowie rund 20% der selbstständigen Unternehmer und 44% von Freiberuflern mit der aktuell gültigen Renten-Formel ganz klar im Nachteil wären. Denn ihre Renten würden den Berechnungen zufolge viel zu hoch versteuert.

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Fazit: 3,4 Millionen droht eine zu hohe Renten-Besteuerung

Um für Millionen von Rentnern diese Steuerfalle zu beseitigen, sind Nachbesserungen gefragt. Und diese sollten möglichst schnell umgesetzt werden, denn schon jetzt sind etwa 142.000 Klagen bei deutschen Finanzämtern eingegangen, bei denen der Vorwurf der Doppelbesteuerung im Raum steht. Kein Wunder: Immerhin ist die Rente keinesfalls ein sprudelnder Finanz-Quell, mit dem sich der Lebensabend sorgenfrei genießen lässt.

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