Ebay Privat-Verkäufer aufpassen: Neues Steuergesetz in 2023!

Ab dem 1. Januar 2023 tritt ein neues Gesetz in Kraft, dass die Aktivitäten vieler privater Ebay- und Etsy-Verkäufer für den Staat transparenter macht. Diese neuen Änderungen treten durch die Einführung des Plattform-Steuertransparenzgesetzes (PStTG) in Kraft.

In diesem Artikel erfahren Sie, was das neue Gesetz für private Ebay-Verkäufer bedeutet, die z.B. ihre alten Artikel weiterverkaufen, und welche Aktivitäten jetzt an das Bundeszentralamt für Steuern gemeldet werden müssen.

Was ist das Plattform-Steuertransparenzgesetz und was bewirkt es?

Das Plattform-Steuertransparenzgesetzes oder PStTG umfasst Tätigkeiten, die gegen Entgelt ausgeübt werden. Zum Beispiel:

  • Verkauf von Waren
  • Persönliche Dienstleistungen
  • Vermietung / Verpachtung von Grundstücken und Fahrzeugen

Mit dem Plattform-Steuertransparenzgesetz werden daher Marktplätze wie Ebay, Amazon, Etsy usw. dazu verpflichtet, alle Transaktionen, also den Verkauf von Waren oder der Erbringung von Dienstleistungen, durch Privatpersonen an das Finanzamt zu melden.

Welche Informationen werden an das Finanzamt gemeldet?

Das PStTG verpflichtet die Marktplätze zur Übermittlung folgender personenbezogener Daten über die auf den Plattformen registrierten Personen:

  • Name,
  • Anschrift,
  • Bankverbindung,
  • Steuerdaten (Steuer-ID)

Darüber hinaus werden auch folgende Aktivitäten an das Finanzamt übermittelt: Einnahmen aus dem Verkauf von Waren/Dienstleistungen und die jeweils eingenommenen Gebühren (z.B. Werbung, Verkaufsplattformgebühren, etc.).

Welche Plattformen sind von dem neuen Transparenzgesetz betroffen?

Theoretisch ist jede Plattform, auf der sich Privatpersonen registrieren und Gegenstände oder Dienstleistungen verkaufen können, vom Plattform-Steuertransparenzgesetz betroffen.

So sind zum Beispiel Verkäufer auf den folgenden Marktplätzen betroffen:

Amazon, Ebay, Ebay Kleinanzeigen, Etsy, Shopfy, Facebook Shop, Google Shopping, Rakuten, Fairmondo, Alibaba, Avocadostore, Yatego, Hood, Shpock, Fiverr, Creative Market, Bonanza und weitere.

Wann werden Privatverkäufer dem Finanzamt gemeldet?

In der Theorie werden Privatverkäufer nicht automatisch an das Finanzamt gemeldet, es sei denn, die Verkaufsbeträge überschreiten die zumutbaren Grenzen.

Die Grenzen für Privatpersonen

Die Meldepflicht für Privatpersonen tritt nicht in Kraft, wenn eine Person jährlich weniger als 30 Verkaufstransaktionen hat und der Gesamtbetrag der verkauften Gegenstände 2.000 Euro pro Jahr nicht übersteigt.

Beachten Sie jedoch, dass das Überschreiten der oben genannten Grenzen für Privatverkäufer keine Garantie dafür ist, dass seine oder ihre Aktivitäten nicht an das Finanzamt gemeldet werden.

Was müssen Privatverkäufer tun, um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden?

Da die Verkaufsaktivitäten von Privatpersonen für das Finanzamt immer transparenter werden, ist es sehr ratsam, über alle Verkäufe von Waren und Dienstleistungen Buch zu führen, die man tätigt.

Wenn möglich, sollte man seine Verkaufsaktivitäten ab dem 1. Januar 2023 so gut wie möglich dokumentieren, indem man Belege, Preise der verkauften Waren und die Preise der gekauften Waren aufbewahrt.

Nur bei ordnungsgemäßer Buchführung kann man die Vorteile des § 23 Abs. 3 S. 5 EStG effektiv nutzen, durch den finanzielle Gewinne, die unter dem Betrag von 600 Euro pro Jahr liegen, nicht steuerpflichtig sind.

Was bedeutet das neue Gesetz für Bürgergeld-Empfänger?

Die Information, wie viel ein Bürgergeld-Empfänger hinzuverdient, ist für das Jobcenter von entscheidender Bedeutung, um die tatsächliche Bedürftigkeit zu ermitteln. Daher werden die Informationen aus dem Steuertransparenzgesetz in naher Zukunft voraussichtlich auch dem Arbeitsamt zur Verfügung stehen.

Für Empfänger von Sozialleistungen ist eine ordnungsgemäße Dokumentation, wie z.B. eine Gewinn- und Verlustrechnung mit Belegen als Nachweis, entscheidend, um eine Kürzung des Bürgergeldes zu vermeiden. Durch eine ordnungsgemäße Buchführung kann man dem Jobcenter gegenüber glaubhaft machen, dass durch den Verkauf von gebrauchten Gegenständen kein Gewinn erzielt wurde oder die genaue Höhe des Gewinns nachweisen, um unnötige Sanktionen und Kürzungen der monatlichen Sätze zu vermeiden.

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