Pfändungsschutzkonto 2023: Freigrenze, Nachteile und Gebühren beim P-Konto

Für die meisten Menschen ist es wichtig zu wissen, dass das eigene Geld sicher und geschützt ist. Die gilt besonders in schwierigen Zeiten mit Schulden und Pfändungen. Hier kommt ein spezielles Konto, das sogenannte Pfändungsschutzkonto oder P-Konto, um das Geld zu schützen.

In diesem Artikel erklären wir, was ein P-Konto für die Finanzen bedeutet und ob beim Wechsel von einem Girokonto zu einem Schutzkonto zusätzliche Gebühren anfallen bzw. Bankvorteile verloren gehen.

Was ist ein P-Konto?

Die meisten kennen ein normales Girokonto, auf dem Personen ihr Geld aufbewahren und es für verschiedene Käufe Online oder an der Kasse verwenden können. Ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) ist eine geschützte Version dieses Kontos.

Ein P-Konto (Pfändungsschutzkonto) soll einen bestimmten Betrag des Geldes einer Person vor Gläubigern schützen, also vor Personen oder Organisationen, denen man Geld schuldet. Das bedeutet, dass, selbst wenn jemand mit Schulden oder rechtlichen Schritten konfrontiert wird, ein sicherer Betrag vorhanden ist, den Gläubiger nicht anfassen können.

Lese-Tipp: Pfändungstabelle ab Juli 2023: So hoch sind die Pfändungsfreibeträge JETZT

Zusätzliche Gebühren im Zusammenhang mit einem P-Konto

Leider haben einige Banken die Pfändungsschutzkonten ausgenutzt, indem sie überhöhte Gebühren erhoben, Kreditlinien gestrichen und sogar unberechtigte Gebühren geltend machen wollten.

Manchmal, wenn jemand versucht, ein normales Konto in ein P-Konto umzuwandeln, können einige Banken dafür höhere Gebühren verlangen. Sie könnten sogar zusätzliche Vorteile, die mit dem Konto verbunden waren, wie z.B. einen Kreditrahmen oder andere Dienstleistungen, streichen.

Laut dem Portal Merkur ist dies keine akzeptable Praxis. Banken dürfen keine Gebühren für die Umwandlung von Konten in P-Konten erheben. Die Verwaltungsgebühren für P-Konten sollten denen von normalen Girokonten ähneln. Außerdem sollten Banken keine Vorteile wegnehmen, die ein Kontoinhaber bereits hatte.

Die Sparkasse Bremen versuchte, von Menschen mehr Geld für ein P-Konto zu verlangen (3,50 Euro zusätzliche Gebühren pro Monat). Das Gericht schritt ein und sagte, dass diese Praxis nicht erlaubt sei, da die zusätzlichen Gebühren einfach nicht fair seien.

Das Gerichtsurteil zu P-Kontogebühren

Das Gesetz wurde so gestaltet, dass es diejenigen schützt, die von einem normalen zu einem P-Konto wechseln wollen. Laut einer rechtlichen Entscheidung des Bundesgerichtshofs können Banken, wie die Deutsche Bank, kein Geld von einer Person verlangen, nur weil diese ein P-Konto möchte. Mit anderen Worten, man sollte keine zusätzlichen Gebühren zahlen müssen, wenn man ein Schutzkonto eröffnet.

Zusätzlich sollte laut dem rechtlichen Entscheid jede Gebühr für die Verwaltung eines P-Kontos ähnlich sein wie das, was jemand bereits für sein normales Konto bei dieser Bank zahlt. Vorteile, die mit dem Konto verbunden sind, sollten auch nicht betroffen sein, wenn man zu einem P-Konto wechselt.

P-Konto und Kündigung von Kontovorteilen

Laut Gerichtsurteil kann, wenn jemand ein P-Konto hat, die Bank keine wichtigen Dienstleistungen wie eine Kreditkarte wegnehmen. Personen, die zu einem P-Konto wechseln, haben das Recht auf die Dienstleistungen, die sie gewohnt waren.

Kreditlinienschutz sollte durch ein P-Konto nicht beeinträchtigt werden

Wenn jemand einen Kreditrahmen oder Überziehungskredit auf seinem regulären Konto hatte, sollte dieser nicht verschwinden, wenn er zu einem P-Konto wechselt. Bei der Umwandlung eines normalen Girokontos in ein P-Konto dürfen bestehende Kreditlinien nicht automatisch von der Bank gelöscht werden. Dies stellt sicher, dass Kunden ihre Kreditmöglichkeiten ohne Unterbrechungen weiter nutzen können.

Überziehungskredite und Pfändungsschutzkonto Regeln

Wenn jemand einen Überziehungskredit hat und zu einem P-Konto wechselt, sollte der Überziehungskredit nicht ohne triftigen Grund von der Bank entzogen werden. Ein P-Konto fungiert als Kreditkonto, aber jeder Überziehungskredit, der anfällt, muss auf ein separates Konto übertragen werden. Banken können nur eingreifen, wenn es auf dem P-Konto einen pfändbaren Betrag gibt.

So schützen Sie Ihre Rechte

Wenn Sie wegen Ihres P-Kontos übermäßige Gebühren zahlen oder Dienstleistungen verlieren, haben Sie das Recht, Wiederherstellung und Erstattung zu verlangen. Wenn Ihre Bank Ihren Antrag ablehnt, können Sie sich an die Verbraucherzentrale wenden, um Ihre Interessen zu schützen.

Fazit: Pfändungsschutzkonto – Regeln bei Bankgebühren

Die Umstellung auf ein P-Konto kann ein entscheidender Schritt sein, um Ihre finanzielle Sicherheit in schwierigen Zeiten zu gewährleisten. Es ist jedoch wichtig, Ihre Rechte als Kunde zu kennen und wachsam gegenüber unfairen Praktiken von Banken zu sein. Wenn Sie Ihre Rechte kennen und durchsetzen, können Sie Ihr Geld am besten schützen und finanzielle Stabilität auch in schwierigen Zeiten bewahren.

Kommentare abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
0
Jetzt kommentierenx
error: Alert: Content selection is disabled!!