Öffentlich-rechtliche Sender verzeichnen Rekordsummen, aber der Rundfunkbeitrag reicht immer noch nicht aus – TV-Chefs wollen ihn möglicherweise erhöhen!
Nach aktuellen Angaben des Evangelischen Pressedienstes verzeichnen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einen starken Anstieg ihrer Einnahmen und stellen damit neue Rekorde in der Branche auf. Trotz der bereits beeindruckenden Einnahmen gibt es Vorschläge zur Erhöhung der Rundfunkgebühren in Deutschland.
ZDF hat ca. 19,2 Millionen Überschuss
Einer der führenden Sender, ZDF, hat eine erstaunliche Leistung erzielt und im letzten Jahr beeindruckende 2,09 Milliarden Euro an Rundfunkeinnahmen erzielt. Dies markiert eine beeindruckende Steigerung von 63,3 Millionen Euro im Vergleich zu den Vorjahren. Die Einnahmen- und Ausgabenrechnung des ZDF zeigt einen Überschuss von 19,2 Millionen Euro, der nach Berücksichtigung des Finanzplans zu einem endgültigen Überschuss von 8,9 Millionen Euro führt.
Interessanterweise hat der Erfolg des ZDF alle überrascht, da zunächst mit einem Defizit von 105,4 Millionen Euro gerechnet wurde. Eine unerwartete Erhöhung der Beitragsszahler hat jedoch das Blatt gewendet und zu einem Millionen-Euro-Gewinn für den Sender geführt.
ARD hat auch außergewöhnliche Gewinne
Aber nicht nur das ZDF verzeichnet finanzielle Triumphe. Auch der ARD-Sender erzielte außergewöhnliche Gewinne und trug zum Gesamtrekord von 8,57 Milliarden Euro bei, den die öffentlich-rechtlichen Sender angesammelt haben. Trotz Herausforderungen wie Inflation, den Auswirkungen der Pandemie und geopolitischen Ereignissen blieben die Einnahmen dieser Sender unberührt.
Der Hessische Rundfunk zum Beispiel verzeichnete einen jährlichen Überschuss von 14,1 Millionen Euro und zusätzlich einen unerwarteten Anstieg der Gebühreneinnahmen um 13 Millionen Euro. Ihr Erfolg ist ein Zeugnis ihrer Beliebtheit und Widerstandsfähigkeit bei den Zuschauern.
Es ist offensichtlich, dass die öffentlich-rechtlichen Sender eine Ära beispielloser Prosperität erleben. Das kommt sowohl den Sendern als auch den Zuschauern zugute, da die erhöhten Mittel zu einer vielfältigeren Auswahl an Programmen führen können. Zuschauer dürfen sich auf ansprechendere und qualitativ hochwertigere Inhalte freuen, während die Sender in die Produktion noch besserer Shows und Dokumentationen investieren können.
Das denken Verbraucher über den Rundfunkbeitrag
Doch wollen die Verbraucher tatsächlich den Rundfunkbeitrag zahlen? Es gibt keine Wahl, es gibt eine Rundfunkbeitragspflicht für jeden Haushalt in Deutschland.
Hier sind vorläufige Ergebnisse einer Umfrage von Bild, bei der etwa 220.000 Stimmen gesammelt wurden:
- 69% möchten überhaupt nicht für den Rundfunkbeitrag, z.B. für ARD, ZDF und Deutschlandradio, bezahlen
- 16% sind bereit, monatlich bis zu 4,99 Euro zu zahlen
- nur 10% es für fair halten, bis zu 10 Euro pro Monat Rundfunkbeitrag zu bezahlen
Der aktuelle Rundfunkbeitrag in Deutschland beträgt 18,36 Euro pro Monat pro Haushalt. In Ausnahmefällen können Einzelpersonen eine Befreiung beantragen.
Mehr erfahren: Rundfunkbeitrag Befreiung 2023: Wer ist von GEZ befreit und wie funktioniert’s?