Horrorprognose für Rentner: Rentenlücke zwischen Ost und West wird immer größer

So eine Frechheit: Menschen im Westen und Osten Deutschlands geraten in die Rentenkluft. So warnt Dietmar Bartsch, der Vorsitzende der LINKE im Bundestag, eindringlich davor, dass ältere Menschen in Deutschland in den kommenden Jahren teils enormen Klassenunterschieden hinsichtlich der Renten entgegenblicken werden.

Woher stammt diese Rentenkluft und warum gehen viele Experten davon aus, dass die Rentenunterschiede in der Zukunft noch größer werden?

In diesem Artikel gehen wir auf die Hintergründe ein und decken mitunter auf, warum Frauen aus der ehemaligen DDR bezogen auf die Rente sogar einen Vorteil gegenüber westdeutschen Frauen haben.

Rentenkluft in Deutschland wird steigen

Dietmar Bartsch von der LINKE ist der Meinung, dass sich Rentner in den nächsten Jahren auf größer werdende Rentenunterschiede gefasst machen müssen. Diesbezüglich werden vor allem die teils deutlichen Lohnunterschiede bemängelt.

Es ist klar: Wer zu Berufszeiten weniger verdient, der bekommt im Alter auch weniger Rente raus. Rentenexperten mahnen daher, dass es schnellstmöglich eine Lohnangleichung zwischen West und Ost geben muss. Tatsächlich sind die Gehälter für den gleichen Beruf in den deutschen Bundesländern oft sehr divers.

Feierten wir hierzulande erst kürzlich noch den Tag der Deutschen Einheit, so ist klar, dass Westen und Osten auch nach 33 Jahren noch verschiedene Behandlungsweisen erfahren. Die Renten fallen im Osten durchschnittlich wesentlich geringer aus als in westlichen Bundesländern.

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Welches Bundesland weist die höchste Durchschnittsrente vor?

Im Saarland geht es den Rentnern durchschnittlich finanziell am besten. Die Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums ergaben in dem kleinen Bundesland eine Durchschnittsrente von 1565 Euro. In Thüringen findet sich hingegen Deutschlands niedrigste Durchschnittsrente. Diese beträgt 1300 Euro.

Hamburg wird mit 1529 Euro und Nordrhein-Westfalen mit 1554 Euro bewertet. Hier geht es den Rentnern im Vergleich zu östlichen Bundesländern finanziell wesentlich besser. In Sachsen-Anhalt liegt der Durchschnitt bei 1310 Euro und in Sachsen bei 1316 Euro.

Die Zahlen des Bundesarbeitsministeriums zeigen ein deutliches Ungleichgewicht. Allerdings hinken die Renten im Osten nicht in jedem Punkt hinterher, wie eine weitere Statistik zeigt.

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Frauen aus der ehemaligen DDR bekommen höhere Renten

Weshalb bekommen Frauen aus der damaligen DDR höhere Renten als ehemalige Arbeitnehmerinnen aus dem Westen? Im Jahr 2021 lag die Rente im Osten beispielsweise im Schnitt bei 1.070 €, während die Rente im Westen bei 809 € eingeordnet wurde.

Der Grund hierfür ist leicht zu erklären, denn die höhere Erwerbstätigkeit von Frauen in der DDR im Vergleich zu jenen in der damaligen Bundesrepublik hat dafür gesorgt, dass zumindest in diesem Fall der Osten die Nase vorne hat. Allerdings ist zu beobachten, dass sich die Renten der Frauen in West und Ost Schritt für Schritt annähern.

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Warum muss es eine Lohnangleichung für fairere Renten geben?

Im Augenblick sprechen die Zahlen Bände: Rentner im Westen bekommen am Ende des Tages mehr raus als jene im Osten des Landes. Eine Lohnangleichung ist auf lange Sicht eine Möglichkeit, um eine weiter aufgehende Kluft der Rentenunterschiede zu verhindern.

Sollte dies nicht geschehen, dürften ältere Menschen im Osten nach ihrem aktiven Berufsleben auch weiterhin deutlich weniger Geld zur Verfügung haben. Denn die Faustregel gilt nach wie vor: Wer viel verdient, kann im hohen Alter von einer besseren Rente zehren.

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