Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und viele Haushalte, die von der Explosion der Energiepreise in diesem Jahr betroffen sind, fragen sich zurzeit: Lohnt es sich, den Stromanbieter jetzt zu wechseln, bevor die Gas-und-Strompreisbremse 2023 in Kraft tritt?
Nicht allein die Personen, die mit Ihrem derzeitigen Energieversorger unzufrieden sind, fragen Sie sich vielleicht, ob es nicht besser ist, noch im Jahr 2022, vor Weihnachten oder Neujahr, den Anbieter zu wechseln.
In diesem Artikel werden wichtige Aspekte zum Thema Stromanbieter und Preise erörtert und was Sie beachten sollten, wenn die Strompreisbremse im nächsten Jahr eingeführt wird.
Preisbremse ab 2023: Lohnt es sich weiter beim Energieverbrauch zu sparen?
Viele Haushalte im Jahr 2022 haben bereits Schwierigkeiten, ihre Stromrechnungen zu bezahlen. Durch die Kostenexplosionen im letzten Jahr versuchen viele Verbraucher, so viel Energie wie möglich zu sparen, um ihre Lebenshaltungskosten zu reduzieren.
Sobald die Preisbremse in Kraft tritt, fragen sich zahlreiche Menschen: Soll ich weiter Strom sparen und den Energieverbrauch reduzieren?
Die kurze Antwort lautet: Ja, auch mit der Preisbremse im Jahr 2023 lohnt es sich, weiter Energie zu sparen. Denn die Preisobergrenze für Gas und Strom im Jahr 2023 ist nicht unbegrenzt und ein sparsamer Energieverbrauch ist auch immer umweltfreundlich.
Mit der Preisbremse sind nur 80 Prozent des Verbrauchs aus der Vorjahresperiode bis 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Um den gesamten Entlastungsbetrag im Jahr 2023 zu erhalten, muss der Energieverbrauch eines Haushalts also innerhalb dieser Grenze bleiben.
Wenn ein Haushalt die Obergrenze von 80 % überschreitet, gilt die Preisbremse für den Mehrverbrauch nicht mehr und der Verbraucher muss für jede zusätzliche Kilowattstunde den vollen Marktpreis zahlen.
Heizen mit Öl – Was ist, wenn die Preise zu hoch sind?
Was ist mit Haushalten, die nicht mit Gas oder Strom heizen, sondern mit Öl? Da die Preisbremse Gas- und Stromverbraucher betrifft, könnten sich diejenigen, die sich stattdessen für eine Ölheizung entscheiden, benachteiligt fühlen, aber auch für diese Haushalte gibt es finanzielle Hilfsmöglichkeiten.
Für diejenigen, die nicht direkt von der Entlastung durch die Preisbremse profitieren können, kommen eventuell andere Härtefall-Regelungen in Frage.
Z.B. liegen die Härtefall-Regelungen für Berliner Haushalte, die sich ihre Ölheizung nicht leisten können, bei rund 20 Millionen Euro.
Das bedeutet, dass Haushalte, die mit den steigenden Rechnungen nicht zurechtkommen, sich an ihr örtliches Jobcenter wenden sollten, um dort zu erfahren, welche weiteren Mittel in ihrer Region zur Verfügung stehen.
Wichtig für alle, die mit Öl, Pellets und Gas heizen
Die Bundesregierung hat kürzlich ein zusätzliches Entlastungspaket für die Verbraucher alternativer Heizmethoden angekündigt. Für das Jahr 2022 können diese Verbraucher bis zu 2000 Euro von der Regierung für ihre Heizkosten verlangen! Mehr Informationen über den Anspruch auf die Sonderzahlung und wo man sie beantragen kann, finden Sie in diesem Artikel.
Sollte man jetzt den Stromanbieter wechseln?
Bevor man einen Wechsel des Stromanbieters in Erwägung zieht, sollte man sich umfassend informieren und prüfen, welche Angebote in der eigenen Region die besten sind.
In manchen Fällen lohnt sich ein Wechsel des Stromanbieters nicht. Dabei spielt der Basispreis eine wichtige Rolle und eine ausführliche Preisrecherche ist immer empfehlenswert, anstatt sich spontan für einen Wechsel zu entscheiden. Mit einem günstigeren Strom-oder-Gastarif kann man monatlich bares Geld sparen.
Plattformen wie Check24 können Stromverbrauchern beispielsweise verschiedene (mitunter günstigere) Optionen unterschiedlicher Anbieter vergleichen. Mit diesem Vergleichsrechner können Sie kostenlos online prüfen, ob Ihr Stromanbieter die optimale Wahl ist oder ob es aktuell günstigere Alternativen gibt.
Einige Energieversorger bieten sogar einen Willkommensbonus von bis zu 400 Euro für neue Verträge an, der Haushalten helfen kann, steigende Kosten auszugleichen. Um kontinuierlich bei den Energiekosten zu sparen, sollte der Basispreis auch bei diesen Angeboten möglichst niedrig sein.
Hinweis: Wenn Sie verschiedene Energieanbieter vergleichen, ist es ratsam, diese immer mit den Tarifen des Grundversorgers aus der Region zu vergleichen.
Achten Sie außerdem vor dem Wechsel zu einem neuen Energieversorger darauf, dass Ihr bisheriger Vertrag fristgerecht gekündigt wird, damit keine Nachzahlungen oder kündigungsbedingte Kosten anfallen.
Staatliche Hilfen im Winter 2022/2023
Erhöhung des Wohngeldes
Mit dem Wohngeld wurde die Unterstützung für Haushalte erhöht, um denjenigen zu helfen, die mit hohen Nebenkosten zu kämpfen haben.
Einmalige Bürgergeldzahlung für Bedürftige
Mieter oder Wohnungseigentümer können unter Umständen eine einmalige Bürgergeld-Zahlung beantragen, um ihre Nebenkosten begleichen zu können. Mehr Informationen über die Anspruchsvoraussetzungen und Richtlinien finden Sie in diesem Artikel.
Energiepauschale für Studierende
Studierende und Fachschüler haben Anspruch auf eine einmalige, nicht steuerpflichtige Zahlung zur Unterstützung bei den Heiz- und Stromkosten. Allerdings müssen die Anspruchsberechtigten einen Antrag stellen. Diese Zahlungen werden voraussichtlich Anfang nächsten Jahres erfolgen. Weitere Informationen zur Energiepauschale für Studierende finden Sie in diesem Artikel.
Dezember-Soforthilfe
Für Privathaushalte und KMUs hat die Bundesregierung im Dezember einen Sonderfonds zur Deckung der Nebenkosten geschaffen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie an Ihr Geld aus der Dezember-Soforthilfe kommen.